Digitales Lernen
Menschen mit körperlich- und motorischen Beeinträchtigungen sind häufig an der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben aufgrund der vielfach eingeschränkten Mobilität, eingeschränkter motorischer Grunderfahrungen und gegebenenfalls isolierender Lebensbedingungen behindert. Hierdurch können Erfahrungen dieser Menschen insgesamt in vielen Bereichen eingeschränkt sein.
Hilfen aus dem Bereich der Computertechnologie bieten Chancen, Menschen mit Körperbehinderungen trotz schwerwiegender Beeinträchtigungen Möglichkeiten der unabhängigen Lebensgestaltung zu erschließen. Durch die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien können sie einen Zugang zu neuen Formen des Lernens, der Freizeitgestaltung und der Kommunikation erhalten und auf diese Weise körperliche und z.T. auch kognitive Einschränkungen kompensieren.
Der Einsatz von vernetzter Kommunikationstechnologie, bei Bedarf mit speziellen Eingabehilfen und individuell angepasster Software, gewinnt dementsprechend an Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung immer mehr an Bedeutung.
Daraus ergeben sich wesentliche Konsequenzen:
Die Schule muss über die Vermittlung von Fachwissen und einzelner Fertigkeiten hinaus den Erwerb sozialer und kommunikativer Kompetenzen in den Mittelpunkt der Arbeit stellen. Schule „hat die Aufgabe, die Lebenswirklichkeit der körperbehinderten Schüler*innen aufzugreifen und diese in bereitgestellten Handlungsfeldern zur Handlungsfähigkeit zu erziehen“.
Da sich durch einen gezielten und überlegten Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien vielfach wesentliche Ansätze und Möglichkeiten ergeben, die Handlungsfähigkeit von Schüler*innen mit einer Körperbehinderung zu verbessern, kommt diesem Bereich in der Schule eine große Bedeutung zu.
Multimediacomputer, Notebooks und Tablets, insbesondere in Verbindung mit einem Online-Zugang erschließen hier bislang kaum oder nur sehr erschwert zugängliche Bereiche.
Als Beispiele sind zu nennen:
- Nutzung von Informationsangeboten (z.B. Informationsbeschaffung, -selektion und –verarbeitung, z.B. Bibliotheken, Museen, Datenbanken)
- Kommunikation (via E-Mail/ Kontakt-, Informationsbörsen/Soziale Netzwerke ...)
- selbstständiger Einkauf/ Erledigen von Bankgeschäften (z.B. Bestellungen; Homebanking; Reisebuchungen, Downloads)
Ziele
Medienkompetenzen vermitteln
- Gesellschaftliche Teilhabe von jungen Menschen mit Behinderungen durch die Kompetenzen zur Mediennutzung stärken
Selbstständigkeit/ Handlungsfähigkeit erweitern
- kritisch mit Informationen umgehen können
- im Unterricht und im Freizeitbereich angeleitet und eigenständig mediengestützt lernen, arbeiten und spielen können
- Kommunikation und soziale Kontakte mediengestützt aufbauen und pflegen können
- an Angeboten und Entwicklungen der Jugendkultur teilhaben können
- sich auf die nachschulische Lebenssituation durch Simulation von Anforderungssituationen aus dem Arbeitsleben (z.B. Dienstleistungen aus dem Bereich der Textverarbeitung) vorbereiten können
- sich selbstständig Informationen beschaffen können mit Hilfe des Internets und Software
- das Internet als Mittel zur Außendarstellung (Homepage) nutezn können
- darüber hinaus: individualisiert bezogen auf verschiedenste Förderbereiche:
- Verbesserung der Wahrnehmungsfähigkeit
- Erweiterung der Kommunikationsfähigkeit
- selbstständige Umweltsteuerung
- Ursache-Wirkungs-Verknüpfung
Online Lehrerfortbildung zum Thema „Legetrickfilm“
Am 05.03.2021 trafen sich interessierte Kolleginnen unserer Schule online zu einer Fortbildung zum Thema Legetrickfilm. Der Dozent Urs Tilman Daun (Filmpädagoge) stieg mit einem interessanten theoretischen Input zu der Entstehungsgeschichte von Legetrickfilmen und verschiedenen Umsetzungen mit dieser Technik ein. Dabei veranschaulichte er das Gesagte anhand von spezifischen Gegenständen und mit Ausschnitten aus historischen Filmen. Weiter ging es mit aktuellen Filmbeispielen aus der Schulpraxis und Erfahrungsberichten aus seiner Arbeit mit den Schüler*innen.
Nachdem verschiedene Einstellungen und besondere Funktionen der StopMotionApp erklärt wurden, starteten die Teilnehmerinnen mit ihren eigenen Produktionen daheim an ihren selbstgebauten Trickfilmsets. Immer gewiss, den Dozenten online an ihrer Seite zu haben, der jeder Zeit mit Rat und Tat für Fragen und Probleme bereitstand. Anschließende Tipps und Tricks zum Vertonen des Materials halfen, auch diesen Schritt kreativ umzusetzen. Das gemeinsame Ansehen und Besprechen der Ergebnisse gab den Teilnehmer*innen am Ende die Chance das Gelernte zu reflektieren und sich über die weitere Arbeit mit der App auszutauschen.
Wie die Ergebnisse erkennen lassen, gibt es unterschiedlichste Umsetzungsmöglichkeiten mit verschiedensten Materialien, Formen, Bildern, Farben, Tönen und Sprache, um Filme wie Erklärvideos, Geschichten, Märchen oder Nacherzählungen zu produzieren. Die Vielfalt ist so groß und die Möglichkeiten so enorm mit Legetrickfilmen zu arbeiten, dass es mit Sicherheit eine wirklich gute Möglichkeit bietet, mit unserer Schülerschaft auf jedem Niveau produktiv zu werden und am Ende ein tolles Ergebnis zu erhalten.
Illustrationen sind teilweise mit dem Worksheetcrafter erstellt worden.